Wie Sie anderen Ihre Wertschätzung zeigen

Nicht nur mit Worten, sondern auch mit Ihrer Gestik, Haltung und Mimik signalisieren Sie anderen Menschen, wie Sie zu ihnen stehen. Nutzen Sie Ihre Körpersprache, um unaufdringlich, aber deutlich zu zeigen, wie sehr Sie jemanden mögen, respektieren und anerkennen. Denn: Wer anderen Menschen Wertschätzung schenkt, schafft die Basis für gute Beziehungen und ist beliebt und gern gesehen.

Wertschätzung ist wie ein Geschenk

Der amerikanische Humanist, Bestseller-Autor und Unternehmensberater Dale Carnegie formulierte es so: „Wer mit Anerkennung spart, spart am falschen Ort.“

Und Recht hat er, denn jeder Mensch sehnt sich danach. Anerkennung ist eine wichtige Motivation für Ihr Handeln. Wer Ihnen Wertschätzung in dieser Form gibt, in dessen Gesellschaft fühlen Sie sich wohl. Wer sie Ihnen hingegen verwehrt, dessen Nähe meiden Sie.

Viel Lob und trotzdem wenig Anerkennung

Doch wie schenken Sie einem Menschen Wertschätzung, ohne dass sie plump, steif oder wie ein bewusst eingesetztes Stilmittel wirkt?

Ein Lob etwa ist eine mögliche Quelle für Anerkennung, hat jedoch oft einen negativen Beigeschmack. Zu häufig ist es verknüpft mit der Bitte um einen Gefallen/um Extra-Arbeit („Sie können das doch so gut“) oder mit einer Kritik („Die Organisation war prima, aber …“). Kein Wunder, dass der Gelobte erst einmal skeptisch ist und die Anerkennung abwiegelt!

Doch auch wenn ein Lob keinen Haken hat, bleibt es schwierig, den geeigneten Zeitpunkt und den richtigen Ort dafür abzupassen. Schon allein deswegen verzichten Menschen lieber ganz darauf, bevor sie etwas falsch machen!

Schenken Sie Anerkennung ohne Worte

Zum Glück haben Sie vielseitige Möglichkeiten, um Ihrem Freund, Ihrer Partnerin, Ihren Kindern, dem Chef oder der Kollegin Wertschätzung entgegenzubringen. Lassen Sie Ihr Gegenüber durch Verhalten, Mimik und Gesten spüren, dass Sie es anerkennen.

Das bleibt auch für Sie nicht ohne Auswirkungen: Gehen Sie wertschätzend mit Ihren Mitmenschen um, so sind Sie beliebt und gern gesehen. Ihre bloße Anwesenheit ist für alle eine Bereicherung, Sie knüpfen leicht neue Freundschaften und schaffen die Basis für gute Beziehungen.

Eine Volksweisheit lautet: „kleine Geschenke erhalten die Freundschaft.“ Wertschätzung ist eines der wichtigsten Geschenke,
das Sie einem anderen machen können.

 

Umgangsformen: Verpackung für Wertschätzung

Wertschätzung ist wie ein Geschenk, das Sie Ihrem Gegenüber machen, und Umgangsformen sind wie die Verpackung, in der Sie dieses Präsent überreichen.

„Wertschätzung“ ist ein abstrakter Begriff, man kann sie nicht sehen oder greifen. Deswegen sind Umgangsformen so wichtig: Erst durch die Form, wie Sie mit anderen umgehen, wird Ihre persönliche Einschätzung für andere ersichtlich.

Dieses Bild widerlegt auch die Argumente vieler Umgangsformen-Gegner, die Stil und Etikette mit Floskeln und leeren Hülsen gleichsetzen. Die Form verkommt erst dann zur Fassade, wenn sie ohne Inhalt – also ohne dahinterstehenden Wert – ist.

„Wertschätzung“ ist das zentrale Thema, wenn es um Stil und Etikette geht:

Wertschätzung ohne Umgangsformen ist wie ein edles Geschenk, das Sie in einer abgewetzten Jutetüte überreichen. Umgangsformen ohne Wertschätzung hingegen sind leere Hülsen. Jeder spürt, wenn die Form zwar eingehalten wird, doch die Werte dahinter fehlen.

Welchen Wert geben Sie Ihren Beziehungen?

Der Mensch ist ein soziales Wesen, das heißt: Er definiert sich (mehr oder weniger) über die Gesellschaft. Ohne fremde Hilfe fällt es ihm schwer, sich selbst einzuschätzen und sein Wertempfinden über eine längere Zeit aufrechtzuerhalten.

Es muss von anderen immer wieder neu bestätigt und untermauert werden. Molière (1622-1673, französischer Komödiendichter und Schauspieler) sagte: „Die Dinge haben den Wert, den man ihnen verleiht.“

Diese Aussage trifft auch auf Beziehungen zu und bedeutet: Es liegt in Ihrer Hand, nicht nur Dingen, sondern auch Beziehungen und Menschen einen Wert zu geben und sie dadurch wertvoll zu machen.

Es gibt 2 wichtige Voraussetzungen, um anderen Menschen ehrliche Anerkennung zukommen zu lassen:

1. Finden Sie die richtige Einstellung

„Was jemand denkt, merkt man weniger an seinen Ansichten als an seinem Verhalten.“
Isaac Bashevis Singer (1904-1991)

Gut zu wissen. Leicht umzusetzen. Nur – auf eines gilt es zu achten: Ehrlichkeit.

Körpersprache ist ein Zusammenspiel aus Gestik, Mimik und Haltung, die Sie kaum vollständig durch den Verstand kontrollieren können. Ihr Körper drückt eher unwillkürlich Ihre Einstellung zum Gegenüber aus. Wenn Sie keine Wertschätzung empfinden, werden Sie sie auch nicht glaubhaft ausdrücken können.

Das ist auch der Grund, warum erlernte Gesten antrainiert wirken. Zurück bleibt das Gefühl: Irgendetwas stimmt hier nicht.

Was denken Sie über andere?

Oft fällt zuerst das auf, was stört: etwa die schrille Stimme, der harte Akzent, die wild gemusterte Krawatte. Es bedarf besonderer Aufmerksamkeit, um die Qualitäten und Stärken eines anderen wahrzunehmen.

Überlegen Sie:

  • Was kann Ihr Gesprächspartner besonders gut/besser als andere/besser als Sie?
  • Wo engagierte er sich und brachte sich besonders ein?
  • Wann überraschte er Sie durch sein Verhalten oder die erzielten Resultate positiv?
  • Wofür sind Sie dankbar, wenn Sie an ihn denken?

Durch diese Denkansätze wird Ihnen der Wert Ihres Gegenübers deutlicher bewusst. Mit der richtigen Einstellung sind Sie bereit und fähig, den anderen anzuerkennen und dies durch Ihr Verhalten auszudrücken.

Lassen Sie Ihr Gegenüber die 1. Geige spielen

Die Wertschätzung für den anderen steht stets in Konkurrenz zum eigenen Ego. Was man an einem anderen schätzt, wertet einen selbst unter Umständen ab. Eine herausragende Qualität oder Begabung eines anderen weckt womöglich eher Neid als echte Bewunderung.

Wer sich nicht selbst auch einmal an die 2. Stelle setzen und hinter einem anderen einreihen kann, hat Schwierigkeiten, anderen echte Anerkennung zu schenken.

Zugegeben: Sich selbst zurückzunehmen ist nicht leicht. Doch es ist schon ein erster Schritt, sich diese Zusammenhänge bewusst zu machen. Ein zweiter ist, sich die vielfältigen Möglichkeiten von wertschätzendem Verhalten vor Augen zu führen.

Lassen Sie sich von den folgenden Vorschlägen inspirieren. So werden Sie auch in Ihrer Umgebung sicher reichlich Gelegenheiten entdecken, in denen Sie Ihre positive Einstellung dem anderen gegenüber zeigen können.

2. Lernen Sie Wertschätzung zu zeigen

Geben Sie den Menschen in Ihrem Umfeld die Anerkennung, die sie verdienen. Am einfachsten ist es, wenn Sie dazu die Möglichkeiten Ihrer Körpersprache nutzen. Zeigen Sie

  • zuvorkommendes Verhalten: Handeln Sie vorausschauend.
    Beispiel: Legen Sie eine kurze Pause ein, bevor Ihre Zuhörer müde werden, oder bieten Sie Ihrem Gast eine zweite Tasse Kaffee an, bevor er danach fragen muss.
  • entgegenkommendes Verhalten: Nehmen Sie sich selbst/Ihre Ansprüche auch einmal zurück. Beispiel: Bieten Sie der schwangeren Frau im Bus Ihren Sitzplatz an, oder wählen Sie Gesprächsthemen, bei denen auch Ihre Begleitung mitreden kann.

Damit es bei der Frage, wer wem diese Wertschätzung offeriert, nicht zum Durcheinander oder zu einem Ungleichgewicht kommt, gibt es Umgangsformen: Der Stärkere erweist sie dem Schwächeren, der Rangniedere dem Ranghöheren, der Jüngere dem Älteren, der Herr der Dame, der Gastgeber dem Gast.

Gute Beziehungen haben ein ausgeglichenes Verhältnis von Geben und Nehmen. Sie dürfen von Ihren Mitmenschen gleichermaßen erwarten, dass sie Ihre Mühen anerkennen. Empfindet jemand für Ihre Leistungen und für Ihre Person keine Wertschätzung, ist das Ende der Freundschaft über kurz oder lang vorprogrammiert, wenn sich nichts ändert.

So zeigen Sie anderen im Alltag Ihre Anerkennung

Als Gastgeber

  • Stellen Sie sich auf Ihren Besuch ein. Gäste spüren, ob sie erwartet werden oder ob sie in eine hektische Stimmung hineinplatzen. Richten Sie Ihren Zeitplan so ein, dass Sie etwa 10 Minuten vor der Zeit mit Ihren Vorbereitungen fertig sind. Nur so können Sie sich mental auf Ihren Besuch einstellen und seine Gegenwart auch genießen.

Wer den Kopf nicht frei hat, kann auch keine Anerkennung schenken.

  • Im Restaurant: Nehmen Sie Ihre Gäste in Empfang. Wenn Sie in ein Restaurant einladen, ist es günstig, 10 Minuten vor der verabredeten Zeit dort zu sein. So können Sie den bestellten Tisch bereits überprüfen und Ihre Gäste in Empfang nehmen.Bei der Platzverteilung weisen Sie Ihren Gästen die besten Plätze zu, etwa mit dem Blick zur Tür oder in den Raum, frei von Zugluft und nicht an einem engen Durchgang. Dadurch signalisieren Sie ohne Worte, wie wichtig Ihnen Ihr Gegenüber ist.
  • Gehen Sie Ihrem Besuch entgegen. Gehen Sie Ihrem Gast entgegen, ob Sie ihn an der eigenen Haustür oder am Auto oder am Bahnhof empfangen. Diese Geste signalisiert auch im übertragenen Sinne Entgegenkommen.Helfen Sie Ihrem Gast beim Aussteigen oder beim Gepäcktragen, und begrüßen Sie ihn gebührend. Ihr Blick, ein Lächeln und ein ordentlicher, jedoch nicht zu fester Händedruck zeigen dem anderen, dass er willkommen ist. Nur wenn Sie sich auf das Wiedersehen freuen, lachen Ihre Augen mit. Der andere spürt Ihre Herzlichkeit.

    Gehen Sie auf fremdem Terrain voraus, um Ihren Gästen den Weg zu weisen. Erläutern Sie dabei mit ein paar Worten, warum Sie ihnen nicht den Vortritt lassen. Nehmen Sie ihnen den Mantel ab, und bieten Sie etwas zu trinken an. Sie geben Ihrem Gast „Zuwendung“, indem Sie sich mit Ihrem Körper zu ihm hinzuwenden.

  • Am Tisch. Auch wenn Zeit „Mangelware“ ist: Beginnen Sie erst dann mit dem Essen, wenn alle ihr Gericht erhalten beziehungsweise ihre Teller gefüllt haben. Bauen Sie Blickkontakt auf, wenn Sie das Glas erheben.Beachten Sie, dass Personen unterschiedliche Essgeschwindigkeiten haben. Stellen Sie sich auf Ihre Gäste ein. Es kann erforderlich sein, Ihre eigenen Vorlieben dafür zurückzustellen. Hier entscheidet sich, wie viel Ihnen Ihr Gegenüber wert ist und ob Sie gern zuvorkommend sind.

 

Als Gast

  • Vorsicht auf fremdem Territorium! Wenn Sie in der Rolle des Gastes sind, geben Sie dem Gastgeber die Chance, seine Aufgaben wahrzunehmen. Warten Sie, bis Sie hereingebeten werden. Fragen Sie nach, welcher Platz für Sie bestimmt ist beziehungsweise wo Sie sich hinsetzen dürfen.Achten Sie auf die Bewegungen und Äußerungen der Gastgeber. Daran erkennen Sie, was ihnen wichtig ist und wie sie sich Ihren Aufenthalt im Haus vorstellen.

    Legen Sie Ihre Garderobe oder Tasche nicht auf den nächstbesten Stuhl oder Tisch. Entweder Sie bekommen eine Ablagemöglichkeit angeboten, oder Sie fragen danach.

    Gibt die Dame des Hauses einen eher formellen Ton vor, halten Sie sich an diese Grenzen. Fordert der Gastgeber Sie auf, sich wie zu Hause zu fühlen, sollten Sie es dennoch nicht übertreiben. Fragen Sie zum Beispiel nach, ob Sie rauchen dürfen.

    Diese Körpersprache ruft Ablehnung hervor. Einvernehmendes Verhalten ist unangebracht.

    Der große Knigge-Praxis-Tipp: Symbolik des Gastgeschenks

    Bringen Sie bei Einladungen nach Hause ein Gastgeschenk mit. Es kommt dabei nicht darauf an, mit Originalität oder hohen Ausgaben aufzutrumpfen. Es geht vielmehr um die Geste: Sie geben etwas von sich, bevor Sie nehmen.

    Damit unterstreichen Sie, dass Ihnen ein ausgewogenes Verhältnis von Geben und Nehmen wichtig ist.

    Achten Sie außerdem auf die Signale des Gastgebers. Der Kaffee nach dem Essen, die Aufforderung zu einem letzten Getränk und ein schläfriger Gesichtsausdruck in seinem Gesicht sind deutliche Anzeichen dafür, dass die Party vorbei ist.

 

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Gegenüber Geschäftspartnern

  • Finden Sie die richtige Mischung aus Nähe und DistanzJeder Mensch empfindet seinen eigenen Freiraum als etwas sehr Wichtiges. Nehmen Sie dem anderen diesen persönlichen Platz, etwa indem Sie die natürlichen Distanz-Zonen verletzen, entziehen Sie ihm sowohl seinen Handlungs-Spielraum als auch seine Schutz-Zone. Menschen markieren ihren Distanz-Bereich unterschiedlich deutlich.
Wertschätzung bedeutet, das Distanz-Bedürfnis des anderen zu respektieren.
  • Auf Messen und KongressenWenn Sie mehreren Personen begegnen, die Sie nicht alle gleich gut kennen, begrüßen Sie jeden höflich und aufmerksam. Sollte zu einem aus der Gruppe bereits ein besonders herzlicher Kontakt bestehen, ist es angebracht, dies durch eine kleine Nuance, ein herzliches Lächeln, einen etwas längeren Händedruck oder eine kurze Bemerkung auszudrücken.Achten Sie jedoch darauf, dass sich niemand durch eine unzureichende oder weniger herzliche Begrüßung zurückgesetzt fühlt. Mangelnde Wertschätzung gleich zu Beginn erschwert es, positive Beziehungen aufzubauen.
    Der große Knigge-Tipp: Auch ein schöner Rücken kann nicht entzücken
    Mit Ihrem Körper steuern Sie, ob Sie jemanden in eine Gruppe und ein Gespräch einbeziehen oder nicht. Sie verhalten sich wertschätzend, wenn Sie den Kreis für einen Neuankömmling öffnen, ihn mit einem Blick willkommen heißen und ihn in das Gespräch mit einbeziehen.
  • Blick-Kontakt mit großer WirkungIhr Blick ist eine der wirksamsten Möglichkeiten, ohne Worte Kontakt aufzunehmen. Wer angeschaut wird, ist einbezogen. Wer nicht angesehen wird, empfindet dies als Ausgrenzung. Achten Sie daher genau darauf, dass Sie alle Geschäftspartner (zum Beispiel in einer Besprechung) immer wieder mit den Augen einbinden, während Sie sprechen.Durch Ihren Blick geben Sie dem anderen Ansehen im wahrsten Sinne des Wortes. Sie beziehen ihn in das Thema mit ein und zeigen ihm, dass Ihnen auch seine Meinung etwas wert ist.

    Unabsichtlich nicht aufgenommener Blick-Kontakt kann hier sehr unangenehme Folgen haben. Die Person drückt die vermisste Wertschätzung durch kritische Rückfragen, eine oppositionelle Einstellung zum Thema und abwertende Bemerkungen gegenüber Ihrer Person oder Qualifikation aus.

    Konzentrieren Sie sich daher nicht nur auf die „hohen Tiere“. Blick-Kontakt kostet Sie nichts, außer etwas Aufmerksamkeit, und verschafft Ihnen wertvolle Pluspunkte.

  • Verstehen Sie die Sicht des anderenWerden Unterlagen verteilt, so verhalten Sie sich zuvorkommend. Bereiten Sie mehrere Exemplare vor, sodass Ihr Gegenüber über ein eigenes verfügt. Ist dies nicht möglich, drehen Sie die Fotos oder Schriftstücke so, dass der Geschäftspartner aus seiner Perspektive einen guten Überblick hat.Achten Sie bei der Besprechung der Details auf seine Augenbewegung und eventuelle Rede-Impulse. Passen Sie Ihr Tempo seinen Interessen an, und geben Sie ihm die Gelegenheit, seine Fragen oder Kommentare zu der für ihn richtigen Zeit zu äußern.
  • Zuwendung durch KörperspracheWenden Sie sich Ihrem Gesprächspartner zu, wenn Sie zuhören oder sprechen. Das gilt insbesondere, wenn Sie mit Unterstützung von Medien oder Schriftstücken präsentieren.Beziehen Sie alle Anwesenden durch Blick-Kontakt mit ein, wechseln Sie gegebenenfalls mehrmals Ihre Position im Raum. Durch eine kurze Pause in Ihrem Redefluss oder durch ein aufforderndes Kopfnicken geben Sie Ihren Zuhörern Zeit und Raum für Fragen.

    Wenn Sie die Anwesenden aktiv in Ihren Gedankenprozess mit einbinden, fühlen sich diese nicht bloß zu Informationsempfängern degradiert.

 

Gegenüber Mitarbeitern und Kollegen

  • Wie Sie durch Anerkennung motivierenAnerkennung ist ein wichtiger Antrieb für Leistung. Menschen melden sich zum Marathon an, brechen Weltrekorde und stellen sich neuen Herausforderungen, um diese Form der Wertschätzung zu erhalten.Das Gleiche gilt auch für den Beruf: Mitarbeiter, die anerkannt und motiviert werden, leisten deutlich mehr als ohne diese Wertschätzung. Sie stecken Arbeitssspitzen und Konflikte eher weg als die, die in einem reservierten oder sogar destruktiven Arbeitsklima leben müssen.
  • So verhalten Sie sich bei Besprechungen richtigWenn Sie unangefochten der Chef sind, müssen Sie das nicht immer nach außen kehren. Lassen Sie Ihren Mitarbeitern auch einmal den Vortritt, etwa auf dem Weg ins Besprechungszimmer. Halten Sie auch einmal für Ihre Kollegen und Mitarbeiter die Tür auf. Solche kleinen Gesten tragen viel dazu bei, dass Ihr Team sich wertgeschätzt fühlt.Lassen Sie Ihren Mitarbeiter nicht grundsätzlich „bei sich antanzen“, wenn Sie etwas zu besprechen haben. Gehen Sie stattdessen auch einmal zu ihm.

    Für längere Gespräche ist ein Besprechungszimmer die beste Wahl. Auf neutralem Terrain werden Hierarchieunterschiede nicht noch weiter vergrößert. Sie setzen das Signal für einen partnerschaftlichen Umgang.

  • Status-Symbol „Zu-spät-Kommen“In vielen Firmen ist es ein Privileg des Ranghöchsten, zu spät zu kommen, alle anderen müssen warten. Dieses Privileg wirkt wie ein Status-Symbol. Dabei ist es doppelt unsinnig: Es kostet viel Geld, wenn 10 hoch dotierte Führungskräfte eine Viertelstunde auf ihren Chef warten müssen.Außerdem belastet es die Beziehungen. Wer so großzügig die Zeit anderer verschwendet, suggeriert, dass ihm andere Dinge wichtiger sind. Planen Sie die Gespräche mit Ihren Mitarbeitern und Kollegen genauso ein wie die mit Ihrem eigenen Chef. Seien Sie pünktlich, und halten Sie sich die vereinbarte Zeit der Besprechung frei.

    Sollten Abweichungen durch Unvorhergesehenes nötig werden, benachrichtigen Sie Ihren Mitarbeiter rechtzeitig, und treffen Sie mit ihm eine neue Vereinbarung. Zeit ist für die meisten Berufstätigen eine der wichtigsten Ressourcen. Daher wird hier die Wertschätzung, die Sie dem anderen gegenüber ausdrücken, sehr deutlich empfunden.

 

Gegenüber dem anderen Geschlecht

  • Männer haben’s leichtFür den Mann gibt es eine Fülle von typischen Kavaliersgesten: der Dame in den Mantel helfen, den Stuhl zurechtrücken, ihr die Tür aufhalten und den Vortritt lassen.Der moderne Gentleman denkt jedoch mit, wie und wann welche Geste angemessen ist. Traditionell geht die Dame rechts vom Herrn, doch vielleicht möchte sie lieber links (an den Schaufenstern) gehen. Insbesondere jüngere Damen schätzen es nicht immer, wenn ihnen der Stuhl zurechtgerückt wird.

    Wertschätzung zeigen Sie als Mann, wenn Sie nicht nur nach Schema F vorgehen, sondern sich über die Bedürfnisse Ihrer Partnerin Gedanken machen und auf ihre Körpersprache achten.

  • Frauen sind kreativFür Frauen ist es etwas schwieriger, dem Mann an ihrer Seite Wertschätzung zu zeigen, ohne missverstanden zu werden.Die einfachste Möglichkeit, Wertschätzung zu zeigen, ist, diese Kavaliersgesten dankend anzunehmen. Falls Ihnen eine Handlung einmal nicht zusagt, sollten Sie das nett erklären. Etwa: „Bleiben Sie doch sitzen, vielen Dank. Ich weiß Ihre Geste zu schätzen, doch mir ist es lieber, wenn ich meinen Stuhl allein zurechtschiebe.“ Zeigen Sie dem Mann an Ihrer Seite, dass Sie seine Gegenwart schätzen, indem Sie ihm aufmerksam zuhören. Weitere Möglichkeiten: Bauen Sie immer wieder Blick-Kontakt auf, wählen Sie Kleidung, die auch Ihrem Begleiter gefällt, oder tragen Sie den Schmuck, den er Ihnen geschenkt hat.

Der große Knigge-Praxis-Tipp: Warten Sie nicht zu lange!
Von dem Journalisten und Fernsehmoderator Robert Lemke stammt die Aussage:

„Anerkennung ist eine Pflanze, die vorwiegend auf Gräbern wächst.“

Warten Sie besser nicht so lange damit! Schenken Sie den Menschen in Ihrem Leben schon heute die Wertschätzung, die sie verdienen.

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