Wie gut kennen Sie sich bei Tischsitten aus? Besonders beim Besteck werden häufig Stil-Fehler begangen. Mit diesen Tipps aus dem essen Sie stets korrekt und stilsicher:
- Der Tellerrand-Fehler:
Das ist wohl der am häufigsten zu beobachtende Fehler: Bei einer Unterbrechung des Essens werden Messer und Gabel rechts und links mit den Griffen auf dem Tisch schräg an den Tellerrand gelehnt. Das ist wenig elegant und außerdem unpraktisch: Schmiergefahr!Eine traditionelle Tischsitten-Regel besagt: Einmal in Gebrauch genommene Besteckteile sollen nicht wieder mit dem Tisch(-tuch) in Berührung kommen. Legen Sie deshalb während einer Essenspause das Messer mit der Spitze und die Gabel mit den Zinken zur Tellermitte zeigend ab. Falls nicht genügend Platz vorhanden ist, leicht überkreuzt.
- Der Griff-Fehler:
Fast ebenso oft ist zu sehen: Die Zeigefinger liegen so tief auf den Besteckteilen, dass sich der eine am Beginn der Gabelwölbung, der andere am Anfang der Messerklinge befindet. Das sieht so aus, als bräuchten Sie enorm viel Kraft, um beispielsweise Fleisch zu schneiden. Besser ist, die Besteckteile weiter oben an den Griffen anzufassen. - Der Geräusch-Fehler:
Bei vielen wird das Messer zum Geräuschproduzenten. Sie kratzen damit so intensiv auf dem Teller herum, dass andere Anwesende den dringenden Wunsch verspüren, der Gastronom möge die Hintergrundmusik lauter stellen. Das Messer ist auf keinen Fall zum Zusammenkratzen von Speisen (Speiseresten) da, streng genommen nicht einmal als Schieber, sondern mehr zum Gegenhalten einer Speise zur Gabel. Dies geschieht lautlos. - Der Putz-Fehler:
Vermutlich haben Sie auch schon diesen "Putzfimmel" beobachtet: Jemand zieht die Messerklinge vom Ansatz bis zur Spitze beispielsweise am Rand eines abgeschnittenen Fleischstückes entlang, ehe er es zum Mund führt. Oder diese Putzaktion findet an der Gabel statt und dann auch noch an beiden Seiten. Das ist zu viel des Guten, streifen Sie Ihr Messer also nirgendwo ab. - Der Gestikulier-Fehler:
Manchmal werden nachdrückliche Worte – "… und das sage ich dir …" – oder Temperamentsausbrüche mit höchst gefährlich anmutenden Besteckgesten begleitet. Ist ausladende Gestik bei Tisch an sich schon verpönt, wird sie mit einem Besteckteil in der Hand ganz unmöglich oder gar zur Drohgebärde, wenn die Messerspitze beispielsweise auf jemanden am Tisch zeigt. Vermeiden Sie deshalb den Gestikulier-Fehler beim Essen. - Der Ablege-Fehler:
Auch das ist ein "Renner" in der Fehler-Hitliste: Besteckteile werden nach dem Essen in Schalen, Tassen oder Gläsern abgelegt. Diese Praxis bleibt nur den (Not-)Situationen vorbehalten: wenn in der Gastronomie unvollständig serviert wird. Zum Beispiel in einer Eisdiele, wenn der Eisbecher ohne Unterteller gebracht wird.Eine solche Servierart ist in der gehobenen Gastronomie nicht üblich. Deshalb gilt dort: Wird eine Speise oder ein Getränk auf einem Unterteller (einer Untertasse) serviert, legen Sie bitte das entsprechende Besteckteil immer auf diesem ab.