Die "Dame" ist lediglich Teil eines männlich dominierten Rollenspiels: Auf dem Sockel der Verehrung wird sie von den Herren beschützt und unterstützt, dafür aber auch gelenkt.
Der Deutsche Knigge-Rat rät Frauen deshalb, diesen "Damensockel" als Dauereinrichtung aufzugeben. Nur so ist ein gleichberechtigter Umgang miteinander möglich. Auch wenn der einer Dame zugewiesene Sockelplatz Bequemlichkeit und Sicherheit verheißt, ist der Preis dafür hoch: Passivität und Abhängigkeit.
Emanzipation beider Geschlechter
Indem Frauen den "Damensockel" aufgeben, tragen sie auch zur Emanzipation des Mannes bei. "Er muss sie nicht mehr als vermeintlich hilfloses Wesen überhöhen. Er braucht sie nur mehr als gleichberechtigt in allen Lebenslagen zu respektieren", so Kommunikationstrainerin Elisabeth Bonneau.
Es sollte in erster Linie nicht das Geschlecht darüber entscheiden, wer auf den Sockel gehört, sondern die Situation. Auf dem Sockel ist prinzipiell für jeden Platz: Männer, Frauen und Kinder.