Sobald die Verlobung bekannt gegeben ist, machen sich die meisten Bräute sofort auf die Suche nach ihrem Traumkleid. Schließlich möchte wohl jede Braut am wichtigsten Tag ihres Lebens einfach wunderschön aussehen. Doch wer die Wahl hat, hat auch die Qual. Es gibt Brautkleider in ganz unterschiedlichen Formen und Farben und nicht jeder Schnitt und jede Farbe stehen jeder Braut. Und nicht nur das Kleid ist dabei wichtig, auch die Dessous müssen entsprechend ausgewählt werden und das bereits vor dem Kauf des Brautkleides. Doch keine Panik – der folgende Beitrag beleuchtet die einzelnen Brautkleid-Linien und die typischen Farben und klärt auf, welche Braut was am besten tragen kann. Abschließend folgt dann noch eine Übersicht, was es in puncto Unterwäsche alles zu beachten gibt.
Die verschiedenen Schnitte – A-Linie, Meerjungfrau oder doch Empire?
Wer das erste Mal ein Brautmodegeschäft besucht, wird überrascht sein, wie viele unterschiedliche Schnitte es bei Brautkleidern gibt. Dutchess, Empire, Etui und Co – was steht hinter diesen wohlklingenden Namen und welcher Schnitt schmeichelt welchem Figurentyp am besten?
- Die klassische A-Line
Die A-Linie zählt heute zu den meist getragenen Schnitten bei Brautkleidern. Nicht verwunderlich, schließlich achtete ihr Erfinder, der kein Geringerer war als Christan Dior, darauf, dass der Schnitt die Proportionen der weiblichen Figur perfekt ausbalanciert. Die Figur erscheint schlanker und größer. Die Taille wird bei diesem Schnitt locker umspielt. Nach unten verbreitert sich das Kleid. Der Stoff ist meist fließend und kann Raffungen beinhalten. Die so entstehende Silhouette erinnert an den Buchstaben A, wodurch dieser Schnitt zu seinem Namen kam. Bräute, die meinen, ein paar Pfunde zu viel zu haben, können ihre kleinen Problemzonen mittels der A-Linie perfekt kaschieren.
- Das Meerjungfrau-Kleid
Wer jetzt an Arielle denkt, hat gar nicht so Unrecht. Das Meerjungfrau-Kleid verdankt seinen Namen nämlich seiner enganliegenden Form in Kombination mit seiner weiten Öffnung in Kniehöhe. Somit erinnert das figurbetonte Kleid an die Silhouette einer Meerjungfrau.
Besonders elegant ist dieses Kleid in Kombination mit einer mittellangen Schleppe. Sehr vorteilhaft wirkt es an schlanken oder zierlichen Frauen, jedoch auch an großen Frauen mit weiblichen Rundungen.
- Das Empire-Kleid
Dieses Brautkleid verfügt über eine sehr hoch sitzende Taillen-Naht, welche direkt unter der Brust sitzt, während der Rest des Kleides in Falten und schmal geschnitten nach unten fällt. Die Ärmellänge kann stark variieren, von langen Ärmeln über kurze Ärmel, bis hin zu schmalen Trägern. Auch komplett ärmellose Empire-Kleider gibt es. Für diese Art von Kleid werden meist leichte Stoffe, wie Seidenchiffon verwendet, da diese besonders schön und fließend fallen. Grundsätzlich kann die Empire-Linie von jeder Frau getragen werden. Besonders vorteilhaft wirkt das Kleid jedoch an Frauen mit kleiner Oberweite oder auch schwangeren Bräuten, da es einen kleinen Babybauch perfekt kaschiert. Auch eine gedrungene Figur vermag das Empire-Kleid optisch zu strecken.
- Das Dutchess-Kleid
Das Dutchess-Kleid ist wohl der Traum all jener Bräute, die sich eine echte Märchenhochzeit wünschen. Das Kleid zeichnet sich durch ein eng anliegendes Oberteil, meist in Form einer Corsage sowie einen weit ausgestellten glockenförmigen Rock aus. Dieser verdankt sein Volumen einem darunter liegenden Reifrock. Wer keinen Reifrock wünscht, aber trotzdem Volumen möchte, kann sich auch für überlagerndes Organza, Taft oder Tüll entscheiden. Dabei kann es schlicht sein oder auch mit zahlreichen Stickereien, Perlen oder anderen Applikationen verziert werden. Auch eine Schleppe ist möglich. Ein besonderer Blickfang ist ein trägerloses Dutchess-Kleid kombiniert mit weißen Opernhandschuhen. Genau, wie das Empire-Kleid, kann auch das Dutchess-Kleid von fast jeder Frau getragen werden. Es eignet sich jedoch besonders für Bräute mit einem schmalen Oberkörper. Breitere Hüften hingegen lässt der glockenförmige Rock verschwinden.
- Das Etui-Kleid
Das Etui-Kleid ist eng und figurbetont geschnitten und lehnt sich an die kurzen Etui-Kleider der 60er Jahre an, ohne jedoch kurz zu sein. Knapp unter der Hüfte oder gegebenenfalls auch etwas tiefer wird der Rock ausgestellt. Dieser kann sich an der A-Linie orientieren, jedoch auch in Form eines Glockenrockes daherkommen. Etui-Kleider finden sich erst seit kurzem in der Brautmode, werden allerdings immer beliebter und von immer mehr Designern in ihren Kollektionen aufgegriffen. Das Etui-Kleid betont, wie erwähnt, die weibliche Figur und wirkt daher feminin. Die Braut sollte sich in ihrem Körper also sehr wohl fühlen, da selbst kleine Fettpölsterchen von diesem Schnitt nicht retuschiert werden.
- Das Godet-Kleid
Das Godet-Kleid wird fälschlicherweise sehr oft mit dem Meerjungfrau-Kleid verwechselt. Tatsächlich gleicht sich die Passform des Oberkörpers bei beiden Kleidern. Der ausgestellte Rock beginnt beim Godet-Kleid jedoch bereits oberhalb der Knie, meist sogar mittig der Oberschenkel. Im Englischen wird dieses Kleid auch als Trumpet genannt, weil seine Form an eine Trompetet erinnert. Das sinnlich-elegante Kleid betont, genau wie das Etui-Kleid und das Meerjungfrau-Kleid jedes Detail des Körpers und eignet sich deshalb vor allen für schlanke Frauen oder große Frauen mit verführerischen Kurven.
Die traditionellen Farben – Weiß, Elfenbein oder Champagner?
Ist die Wahl auf einen bestimmten Schnitt gefallen, bleibt immer noch die Frage, welche Farbe das Brautkleid haben soll. Denn Weiß ist nicht gleich Weiß. Die gängigsten Farben für Brautkleider sind Reinweiß, Elfenbein oder Champagner.
- Weiß
Traditionell ist das Brautkleid in Reinweiß gehalten, symbolisiert dies doch die Unschuld der Braut. Noch heute erfreut sich das reine Weiß bei Brautkleidern größter Beliebtheit. Zu beachten ist allerdings, dass das strahlende Weiß nicht jedem Typ gleichermaßen gut steht. Vor allem gut gebräunte und dunkle Hauttypen sehen in diesem Kleid sehr schön aus, bringt es ihren Teint doch noch mehr zum Strahlen. Gleiches gilt für die Haarfarbe, dass auch sie dunkler sein sollte. Wichtig ist zudem, dass eine Braut, die ein reinweißes Kleid trägt, sich nie für einen cremefarbenen Strauß entscheiden sollte, so ein Beitrag der Rhein-Necker-Zeitung.
- Elfenbein
Die Farbe Elfenbein bezeichnet ein gebrochenes Weiß, welches einen leicht gelblichen Unterton aufweist. Alternativ wird diese Farbe auch als Eierschale betitelt.
Ein elfenbeinfarbiges Kleid können helle bis dunkle Hauttypen tragen, welche über eine eher dunkle Haarfarbe verfügen.
- Champagner
Hierunter fallen zahlreiche Farbabstufungen, die leichte gelbe oder orangene Untertöne enthalten oder ins Beige gehen. Der Name der Farbe geht auf die typische Farbe des Champagners zurück, welche freundlich und entspannend wirkt. Champagnerfarbene Kleider eignen sich für Bräute mit zartrosa Haut oder auch gelblich-sommerlicher Haut und eher heller Haarfarbe.
Und untenrum? – Die passenden Dessous für jedes Brautkleid und jede Figur
Zu einem perfekten Hochzeitsoutfit gehören natürlich auch verführerische Dessous. Wichtig ist, dass die Unterwäsche stets vor dem Hochzeitskleid gekauft wird und nicht umgekehrt. Denn nicht nur beim Schneider wird Maß genommen, auch, wenn das Hochzeitskleid im Brautmodegeschäft erstanden wird, ermitteln die Verkäuferinnen unter anderem den Brustumfang. Wer bei der Anprobe also einen Alltags-BH trägt und zur Hochzeit einen sexy Push-Up BH tragen möchte, riskiert, dass das Kleid dann nicht mehr passt. Jedoch muss der Schnitt des Kleides bereits vor dem Kauf der Unterwäsche feststehen, denn nicht jede Art von Dessous passen zu jedem Kleid. Die Unterwäsche muss die weiblichen Rundungen perfekt in Szene setzen, damit auch das Brautkleid perfekt sitzt. Dazu ist es hilfreich, vor dem Kauf noch einmal die exakte BH-Größe zu bestimmen, schließlich tragen erstaunlich viele Frauen tagtäglich eine falsche Größe. Doch nicht nur die Brust wird durch die richtigen Dessous betont, Corsagen, Korseletts und Mieder zaubern auch eine schmale Taille. Ist das Kleid trägerlos, muss dies natürlich auch der BH sein. Handelt es sich um ein rückenfreies Kleid, empfiehlt es sich, die BH-Schalen in das Kleid einnähen zu lassen. Zwar gibt es auch BHs mit einem transparenten Rückenteil und für die Freizeit mag dies angemessen sein, für das Outfit der Braut ist es jedoch ein No-go. Da nicht alle Kleider 100 Prozent blickdicht sind, ist es zudem ratsam, von grellen oder dunklen Tönen Abstand zu nehmen. Was die Braut drunter trägt, geht schließlich nur den Bräutigam etwas an.
Es folgt eine kleine Übersicht, welche Art von BH zu welchem Brautkleid passt:
- Der Push-Up BH
Push-Up BHs eignen sich vor allem für Frauen mit kleiner Oberweite, da sie ein schönes Dekolletee zaubern und die Brust optisch anheben und vergrößern. Ein Push-Up BH passt unter anderem zu einem Brautkleid mit einem Ausschnitt in Herzform. Soll das Dekolleté etwas weniger üppig ausfallen, kann ein BH mit herausnehmbaren Pads gewählt werden. So lässt sich die Push-Intensität nach Belieben anpassen.
- Der Balconette-BH
Der Balconette- BH betont die Oberweite ebenfalls sehr schön. In der trägerlosen Variante eignet er sich vor allem für schulterfreie Brautkleider. Die trägerlose Variante ist allerdings eher für kleine Oberweiten zu empfehlen. Einer großen Oberweite bietet er in der Regel zu wenig Halt. Soll das Dekolleté besonders üppig wirken, sind Stützen oder Einlagen zu empfehlen. In der Regel verfügen Balconette-BHs über ¾ Cups oder Halbschalen. So blitzt der BH auch unter einem Brautkleid mit recht tiefsitzendem Ausschnitt nicht hervor.
- Der Bandeau BH
Verfügt das trägerlose Brautkleid über einen geraden Ausschnitt, ist der Bandeau-BH eine gute Alternative zum Balconette-BH. Dieser BH ist besonders bequem und schnürt nicht ein. Jedoch eignet sich der Bandeau-BH ebenfalls eher für Frauen mit kleiner Oberweite.
- Der Neckholder-BH
Viele Brautkleider sind mit Neckholderträgern ausgestattet. Für sie eignet sich ein entsprechender Neckholder-BH am besten, denn so bleiben die Schultern und der Rücken frei und die Brust wird trotzdem optimal gestützt. Solch einen BH können auch Frauen mit üppiger Oberweite bedenkenlos tragen. Damit das Hauptgewicht jedoch nicht auf dem Nacken liegt, empfiehlt es sich, den Rückenverschluss des Neckholder-BHs enger zu stellen. Auf diese Weise wird Verspannungen vorgebeugt und die wünscht sich schließlich keine Braut an ihrer Hochzeit.
- Die Corsage
Eine Corsage ist besonders edel, hebt das Dekolletee hervor und zaubert zudem eine schmale Taille. Deshalb empfiehlt sie sich vor allem für taillierte und eng anliegende Kleider. Wichtig ist, dass das Material der Corsage auf dasjenige des Kleides abgestimmt wird. Besteht das Kleid aus einem feinen Stoff und liegt eng an, sollte auch die Corsage aus einem feinen Stoff bestehen, damit sie sich unter dem Kleid nicht abzeichnet.
- Der Außenträger-BH
Einen passenden BH für Brautkleider, welche über einen weiten Ausschnitt sowie über weit außen angebrachte Träger verfügt, zu finden, ist gar nicht so leicht, schließlich schauen die Träger normaler BHs immer unschön heraus und das gehört sich für eine Braut nun wirklich nicht. Der Außenträger-BH ist in diesem Fall die ideale Lösung. Bei diesem Modell sind die Träger sehr weit außen an den Cups angebracht und verschwinden so unter den Trägern des Kleides.
Zugegeben, bei der Wahl des Brautkleides und der dazu passenden Unterwäsche gibt es einiges zu beachten. Doch am wichtigsten Tag im Leben möchte sicherlich jede Braut so umwerfend wie möglich aussehen, weshalb es sich lohnt, in die Auswahl des Brautkleides und der Dessous etwas mehr Zeit zu investieren.