Manche schlagen Essenseinladungen deshalb grundsätzlich aus, verlieren an Selbstbewusstsein und Lebensqualität. Zum Teil auch deshalb, weil sie sich nicht trauen, Einladenden ihr Problem mitzuteilen. Anderen vergeht der Spaß bei Essenseinladungen, weil das Thema breitgetreten wird oder auf totales Unverständnis stößt und sie sich bloßgestellt fühlen.
– Tipp für Gastgebende:
Moderne Höflichkeit für Gastgebende bedeutet deshalb: Möchte ein Gast ein bestimmtes Gericht (Beilagen) nicht essen, akzeptieren Sie diese Ablehnung bitte, ohne nach Gründen zu fragen.
Betrachten Sie es als zeitgemäße Gastgeberpflicht, bei einem vorbestellten Menü für kurzfristig verfügbare Austauschgerichte zu sorgen. Eine frühzeitige Absprache mit der Küche lässt das problemlos zu. Informieren Sie die Gäste über die Austauschmöglichkeit mündlich oder auf der Menükarte. Oder fragen Sie bereits bei Ihrer Einladung nach speziellen Essgewohnheiten.
Tipp für Gäste:
Erfahren Sie als Gast in einer Tischrunde von einer solchen Allergie, beispielsweise, weil Ihre Tischnachbarin ein Gericht zurückgehen lässt oder nichts (sehr wenig) davon isst, ist folgendes Verhalten empfehlenswert:
Zeigen Sie zwar Interesse, wenn sie von sich aus auf ihr Problem zu sprechen kommt. Stellen Sie aber keine bohrenden Fragen, machen Sie das Thema nicht zum Tischgespräch. Das gilt ebenso, wenn jemand Nahrungsmittel Ergänzungsprodukte zu sich nimmt.
Tipp für Betroffene:
Scheuen Sie sich nicht, Gastgebenden Ihr Speisenproblem mitzuteilen. Es ist absolut nicht unhöflich, darauf hinzuweisen im Gegenteil! Tun Sie dies aber so früh wie möglich, am besten bereits, wenn Sie die Einladung annehmen.
Das hilft, eventuelle Missverständnisse zu vermeiden „warum isst sie denn nichts von meinem liebevoll Zubereiteten?” und gibt Einladenden die Chance, direkt anders für Sie zu kochen.
Bei kurzfristigen Zeitabläufen etwa bei einer Einladung ins Restaurant sagen Sie den Gastgebenden bei Ihrem Eintreffen Bescheid, dass Sie bestimmte Speisen nicht essen können.