: So reagieren Sie richtig:
- Die "Ich finde"-Formel
Haben Sie einen Fehler klar erkannt, können Sie dies ruhig sagen. Mildern Sie Ihr Urteil durch die "Ich finde"-Formel ab: "Ich finde, der Wein hat einen Korkfehler." "Also, wenn ich mich nicht täusche, ist die Nase ein wenig unsauber. Könnte ein leichter Böckser sein."
Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen; eine berechtigte Reklamation ist nichts Ehrenrühriges, und Ihre Tischgenossinnen und -genossen werden es Ihnen spätestens beim frisch eingeschenkten Glas danken: "Ja, ganz klar. Hätte ich nicht gedacht, dass der Unterschied so deutlich ist!"
- Bei aller Liebe …
Nicht immer möchte man einen schwachen Wein überschwänglich loben, nur damit die oder der Gastgeber zufrieden sind. Wie bei Arbeitszeugnissen gibt es ein paar Formulierungen, die unter Kennern eher als Negativurteile gelten, jedoch einigermaßen positiv klingen:
- "Ganz interessanter Wein!"
- "Gut gemacht, technisch sauber, was will man mehr?"
- "Ein unkomplizierter Speisebegleiter."
- "Sehr harmonisch."
- "Süffig."
- "Gefällig."
- "Ein richtiger Alltagswein."
- "Ordentlich."
Vorsichtige Kritik klingt dann so:
- "Sicher ein schwächerer Jahrgang."
- "Wirkt auf mich ein bisschen (auf gefällig) gemacht."
- "Typisch internationaler Stil." (Kenner behaupten, dass die Weine auf der ganzen Welt immer ähnlicher schmecken, weil sich die Kellermeister nach den Moden richten.)
- "Könnte für meinen Geschmack ein bisschen mehr Säure/Süße vertragen."