Gerade im Beruf gilt: Kommen Sie mit ausländischen Geschäftspartnern zusammen oder besuchen Sie andere Länder, werden Sie auch daran gemessen, wie gut Sie sich an den landesüblichen Gebräuchen und Sitten orientieren. Schon bei der Begrüßung können Sie zeigen, dass Sie sich stilsicher auf jedem Parkett bewegen können.
Die wichtigsten Regeln für Europa
- Frankreich: Die übliche Begrüßung ist auch hier der Handschlag. Dazu begrüßen Sie die Person ohne Namensnennung: “Bonjour Monsieur” oder “Bonjour Madame”. “La bise”, das Küsschen auf die Wange, ist auf familiäre Kontakte oder gute Bekanntschaften beschränkt. Lassen Sie sich von Ihrem Gegenüber leiten, wenn Sie unsicher sind.
- Großbritannien: Nur wenn sich Geschäftspartner kennen lernen, ist es hier üblich, die Hände zu schütteln. Sind Sie in Großbritannien zu Besuch, streckt Ihnen der ranghöchste Gastgeber zuerst die Hand entgegen. Begrüßen Sie Ihre Gäste in Deutschland, gibt der ranghöchste Deutsche zuerst die Hand.
- Italien: Hier gibt man immer dem Ranghöchsten zuerst die Hand. Wenn er die Hände voll hat, bestehen Sie nicht darauf. Wichtig: Halten Sie Blickkontakt bei der Begrüßung, solange der andere spricht.
- Niederlande: Allen Anwesenden werden die Hände geschüttelt, angefangen beim Ranghöchsten.
- Österreich: Hier stellt man sich nicht selbst vor, sondern wartet, bis man von einer anderen Person vorgestellt wird. Dann kommt das Händeschütteln.
- Polen: Hier werden im Vergleich zu Deutschland weniger Hände geschüttelt. Die Stärke des Händedrucks hängt vom Bekanntheitsgrad ab. Bei einer Neuvorstellung drücken Sie nur leicht zu. Wenn Sie Ihr Gegenüber schon länger kennen, etwas fester. Es gilt die Regel, dass in Abhängigkeit von der Rangstufe die Hände gereicht werden – unabhängig davon, ob es sich um Mann oder Frau handelt. Der Ranghöchste kommt also zuerst. Reichen Sie Ihre Hand nicht über einer Türschwelle. Das wird als Unglück bringend betrachtet.
- Schweden: Auch hier werden die Hände geschüttelt – und zwar jedem Anwesenden. Die Schweden wünschen es nicht, dass man ihnen zu nahe tritt. Der Blickkontakt während der Begrüßung ist wichtig.
- Schweiz: Hier steht man im Geschäftsleben sowohl als Mann als auch als Frau zum Händeschütteln auf.
- Tschechien: Körperkontakt bei der Begrüßung ist nicht erwünscht. Ein Handschlag – kurz und herzlich – ist aber angebracht. Jeder anwesenden Person wird die Hand gegeben.
Regeln für außereuropäische Länder
- Russland: Keine Umarmung bei der Begrüßung! Russische Staatsmänner können Sie zwar im Fernsehen häufig bei Küsschen und Umarmungen sehen – dennoch ist diese Form der Begrüßung keinesfalls üblich. Auf diese Art und Weise begrüßen sich ausschließlich gute Freunde und Verwandte. Bleiben Sie also beim üblichen Handschlag mit nur einer Hand. Achtung: Russische Frauen reichen oft gar nicht oder nur zögernd die Hand. Beste Strategie: Sie überlassen es der Frau, ob sie Ihnen die Hand reicht oder nicht.
- Japan: Hier ist es üblich, sich zur Begrüßung vorzubeugen. Verbeugen Sie sich von der Taille an nach vorn und halten Sie den Rücken gerade. Rücken und Kopf bilden eine Linie. Die Tiefe der Verbeugung hängt von der entgegenzubringenden Achtung und dem Geschlecht des Gegenübers ab. In den meisten Fällen ist eine Verbeugung von 45 Grad angebracht.
- USA: Der Händedruck findet in den USA nicht so häufig statt wie in Deutschland – aber er ist fast immer begleitet von einem “Hello”. Waren bis zum letzten Quartal des 20. Jahrhunderts Männer gehalten, die Hand einer Frau nicht zu schütteln, außer wenn sie ihre Hand zuerst angeboten hat, gelten nun folgende Regeln: Die erste Person, die ihre Hand reicht, wird – unabhängig vom Geschlecht – als warmherzige, freundliche, korrekte Person angesehen. Es ist wie in Deutschland wichtig, einen “guten” Handschlag zu haben. Nicht schlaff, kein Knochenbrecher – aber warm und fest.